Gastbeitrag von Filiz-Sofie: Songwriting für Anfänger

Mein Name ist Filiz-Sofie und ich bin eine junge Sängerin und Songwriterin aus Oldenburg, die gerade dabei ist ihre ersten eigenen Songs zu veröffentlichen. Als Künstlerin in einem Meer aus talentierten Sängern und Sängerinnen mit interessanten Charakteren und unglaublichen Stimmen herauszustechen ist oftmals gar nicht so leicht. Meiner Erfahrung nach sind das, was einen Musiker aber schlussendlich am einzigartigsten machen, seine Songs. Es gibt nämlich viele tolle Künstler, aber nicht alle können oder wollen ihre Songs selber schreiben.

Beim Songwriting kommt es oft nicht unbedingt auf das musikalische Können, sondern viel mehr auf die Kreativität des Musikers an. Natürlich fehlen dir als Anfänger gewisse Kenntnisse, die du zur Optimierung deiner Stücke gut gebrauchen könntest, doch manchmal kann es auch ganz nützlich sein, dass du kein Profi bist. Als unerfahrener Komponist gehst du viel offener an einen Song heran. Du denkst vielleicht noch nicht so sehr über jede einzelne Note nach, sondern lässt den ganzen Songwriting-Prozess einfach passieren. Durch diese Leichtigkeit kannst du zu Ergebnissen kommen, die einen Zuhörer viel mehr berühren, weil er deine Musik viel besser versteht.

Ich persönlich schreibe und komponiere am Liebsten wenn ich ein Thema habe, dass mich in meinem Leben gerade sehr beschäftigt. Das kann ein Erlebnis, eine Erinnerung aber auch eine Geschichte sein, die mir von einem Freund erzählt wurde. Alles was dich als Künstler bewegt und was du mit anderen teilen möchtest, kann Teil deines Stückes werden. Dabei verändert sich die Geschichte die du erzählst manchmal im Laufe der Zeit, was aber gar nicht schlimm ist, denn es ist ja deine Geschichte. Gefühle und Gedanken in Musik zu verarbeiten kann außerdem super wohltuend für dich und deine mentale Gesundheit sein, weil du dich so viel mehr damit beschäftigst. Das ist ein ganz netter Nebeneffekt des Songwritings.

Habe keine Angst davor persönliche Gedanken in einen Song einfließen zu lassen, denn das ist die Quintessenz eines jeden erfolgreichen Stücks. Die Zuhörer wollen dich als Künstler verstehen und nachvollziehen können und das können sie nicht, wenn du nichts von dir Preis gibst. Als Musiker verkaufst du auch immer ein Stück deiner Privatsphäre, aber das ist etwas womit sich alle Arten von Künstlern beschäftigen müssen. Musik ist Kunst und Kunst muss nicht verstanden werden. Kunst muss dich nur dazu bewegen irgendetwas zu fühlen.

Wenn du schon einmal kreativ gearbeitet hast, wirst du wissen, dass ein Kreativprozess an unterschiedlichen Orten stattfinden kann. Du kannst nicht erwarten, dass die Ideen nur so auf dich zufliegen, wenn du die ganze Zeit alleine in deinem Zimmer hockst. Manchmal schießt dir eine Idee in den Kopf, wenn du gerade im Bus oder vielleicht auf der Arbeit oder im Unterricht sitzt. In diesem Fall solltest du dir die Idee immer notieren. Habe am besten immer ein kleines Notizbuch dabei, indem du dir alles aufschreiben kannst. Wenn du eine Melodie im Kopf hast, die du noch nicht in Noten fassen kannst, suche dir kurz einen ruhigen Ort, an dem du die Melodie in dein Handy singen kannst. Hierbei muss noch nichts gut, oder fertig oder vorzeigbar klingen. Es ist nur eine Notiz mit der du später arbeiten kannst.

Es gibt Songs, an denen arbeitet man über Monate hinweg, weil man immer nur kleine Stücke findet, die man zusammensetzen und wieder auseinander nehmen kann. Manchmal hast du den perfekten Refrain, aber die Strophe passt einfach nicht zur Bridge oder der Text harmoniert einfach nicht mit der Melodie. Das sind Erfahrungen, die jeder Musiker sammelt und die für jeden der sich schon einmal an das Thema Songwriting herangetraut hat, nachvollziehbar sind. Manchmal hilft es, einen anderen Musiker nach einem Rat oder nach einer Idee zu Fragen, denn der sieht deine Harmonien und Texte aus einem ganz anderen Blickwinkel als du. Ein Bild kann auch ganz anders wirken, wenn man es sich mit einigem Abstand anschaut, als wenn man direkt davor steht. Sei offen für konstruktive Kritik und nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen, wenn andere vielleicht nicht ganz so begeistert von deinem Song sind wie du. Es ist wichtig für deine Entwicklung als Musiker, auch mal auf andere Meinungen zu hören und neue Dinge auszuprobieren.

Ich hoffe du konntest unter meinen Tipps fürs Songwriting schon etwas für dich nützliches entdecken und gehst in Zukunft offen und mutig an dieses Thema heran. Ich wünsche dir viel Spaß und ganz viel Glück auf deinem Weg. Und denk immer daran: Es nicht schlimm ist kein Profi zu sein, denn das macht den Songwriting-Prozess manchmal sogar noch spannender.

 

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