Philippe Belfort: Wie die Musik zu mir gekommen ist

Dass ich einmal Profimusiker werden würde und Europas erfolgreichstes Startup für Gitarrenzubehör gründen würde, danach sah es lange Zeit nicht aus....

In diesem Artikel erfährst du meine Geschichte als Musiker und wie ich dazu kam Belfort zu gründen.

Musik? Gar kein Bock!

Mit 6 saß ich im Blockflötenunterricht und wollte einfach nur raus. Fußball spielen und malen waren damals meine Leidenschaft.

Ich hatte keine Ahnung, was diese Noten waren, von denen die Lehrerin sprach aber tat so, als ob ich alles verstehen würde, indem ich die Stücke nach Gehör nachspielte. Meine Mutter hatte dann irgendwann erbarmen und ich durfte meine Nachmittage wieder außerhalb des grauen und verstaubten Klassenzimmers verbringen. Musik spielte keine große Rolle mehr. Nur auf langen Autofahrten dachte ich mir immer Melodien aus…

Vier Jungs aus Liverpool und der Plan, Rockstar zu werden

Mit 12 griff ich aus Neugier zu einer CD. Auf dem Cover waren 4 junge Männer zu sehen die sich „The Beatles“ nannten. Ich spielte die Musik ab und es war um mich geschehen. Ich hörte sie ab diesem Zeitpunkt jeden Tag und schnell war mir klar: „Ich möchte das auch alles spielen können.“ Ich hörte mir alles von den Beatles an und las ihre Biografie. Ich saß in meinem Kinderzimmer und schmiedete den Plan Rockstar zu werden…

Gitarre? Genau mein Ding!



Gut, dass zu Hause eine Gitarre herumlag und wir sogar ein Klavier da stehen hatten. Ich spielte die Songs nach Gehör nach. Am Anfang waren viele Töne dabei, die eher weniger dem Original entsprachen doch nach und nach, konnte man erkennen, welches Lied ich da spielte.

Der erste Unterricht

Irgendwann wurde ich aber nicht mehr besser und nahm Klavierunterricht. Songs wie „Summ Summ Summ, Bienchen summ herum“ waren aber nicht die Hits, die ich spielen wollte und ich versuchte mich im Gitarrenunterricht. Heimlich schrieb ich schon meine ersten Songs. Mir war es aber so peinlich dazu zu singen, dass ich dafür in den Keller ging und hoffte, dass mich niemand hören würde.

Mein Gitarrenlehrer, ein netter alt 68er Hippie, war selber Beatles Fan und ich hatte endlich einen Gleichgesinnten. Unter meinen Altersgenossen waren zu dieser Zeit eher Lou Bega und die Bloodhound Gang angesagt. Ich übte fleißig und wurde immer besser.

Zusammen ist es am schönsten - Die erste Band

Meine eigenen Lieder waren meiner Meinung nach mittlerweile vorzeigbar und ich hatte den Wunsch, eine Band zu Gründen. Schnell fanden sich  an meiner Schule ein Drummer, Bassist und eine 2te Gitarre. Wir coverten erst Songs von The Vines, Papa Roach und schließlich traute ich mich, der Band meine Songs vorzustellen. Wir nannten uns „Styrophoam Maze“, stellten ein kleines Repertoire zusammen, machten Bandfotos und bewarben uns um Auftritte.

Dann war der 17te Geburtstag eines Freundes und wir wurden gefragt, ob wir neben anderen lokalen Bands dort spielen wollten. Wir sagten zu und kurze Zeit später standen wir mit zittrigen Beinen auf der Bühne, auf die ich so sehr wollte. Wahrscheinlich ist es besser, dass es von diesem Gig keine Tonaufnahmen gibt aber hey, wir hatten die erste Feuertaufe bestanden und bekamen sogar Komplimente.

Es wurden immer mehr Konzerte und für einen 100 Km entfernten Bandcontest schafften wir es, 2 Omnibusse voll mit Fans aus unserer Kleinstadt zu bekommen, die uns Lautstark unterstützten. So viele Menschen vor der Bühne zu sehen bescherte mir Gänsehaut. Feuerzeuge in der Luft, Stagediver, Menschen die unsere Songs sangen - Es war ein unvergessliches Erlebnis und ich fühlte mich schon ganz nah am Rockstardasein.

Raus in die weite Welt

Nach dem Abi trennten sich unsere Wege und ich ging für ein Jahr nach Neuseeland, natürlich mit Gitarre. Ich fühlte mich anfangs sehr allein und hatte großes Heimweh. Schließlich traf ich in einem Hostel einen Gitarristen. Wir freundeten uns über die Musik an, spielten zusammen und schnell hatten wir im ganzen Hostel Freunde, die uns jeden Abend lauschten. Wir reisten 7 Monate zusammen, machten zusammen viel Straßenmusik und merkten, dass wir sogar Geld dafür bekamen und fanden eine gute Alternative zum Kiwis pflücken.

Neuanfang in Hamburg

Zurück in Hamburg, schrieb ich viele Songs. Sie hatten ein ganz anderes Niveau als meine vorherigen und ich nahm viel per Homerecording auf. Ich fing eine Ausbildung an und irgendwann meinte eine Freundin, ich solle mich doch mal für ein Musikstudium bewerben, weil ich ja sowieso nur Musik im Kopf hätte.

Studium an der Hamburg School Of Music

Gesagt, getan. Ich meldete mich an und hatte 2 Wochen später meinen Termin zur Theorieprüfung. Ich musste also innerhalb von 14 Tagen Noten, Intervalle, Gehörbildung und Akkordtheorie lernen, was ich in meinem Unterricht immer gerne außen vor gelassen hatte, weil ich lieber mit Tabulatur Songs gelernt habe. Ich bestand die anspruchsvolle Prüfung und fand es faszinierend, was man in kurzer Zeit schaffen kann, wenn die Motivation vorhanden ist. 

Es war WM 2010, Deutschland spielte gegen Argentinien und ich war mitten in meiner praktische Prüfung. Ich sollte jeweils ein Jazz und Latin Song vorbereiten, 2 Genres mit denen ich mich noch nie befasst hatte. Ich war sehr aufgeregt da ich vor einer Jury aus international erfolgreichen Profimusikern spielte. Ich wusste, dass sich 200 Musiker auf 20 Plätze beworben hatten und war sicher, meine Chancen seien gering. Am Ende spielte ich noch spontan einen eigenen Song. Die Jury beriet sich und teilten mir das Ergebnis mit: ANGENOMMEN!!!

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Die nächsten Jahre sollte ich mich also 100%ig der Musik widmen können, von den besten Dozenten Deutschlands lernen und jeden Tag mit Menschen zusammen sein können, die Musik so lieben wie ich. Ein Traum wurde wahr und all die Zeit, die ich in die Musik gesteckt hatte, hat mir dies möglich gemacht.

Das Studium war toll. Ich hatte Fächer wie Songwriting, RockPop Repertoire, Pädagogik, Musikproduktion und Gehörbildung. Schnell fand ich Musiker mit denen ich die Band „Victims Of Voodoo“ gründete. Wir spielten meine selbstgeschriebenen Songs und gewannen jeden Bandcontest bei dem wir mitmachten. Es war eine wundervolle und magische Zeit, in der wir hinter der Bühne Musiker wie Nena und Toto kennenlernten. Doch manchmal ist eine Band wie eine Beziehung, nicht alles ist immer für die Ewigkeit bestimmt und ich machte Solo weiter.



Straßenmusik auf der Reeperbahn

Ich wohnte auf St. Pauli und eines Tages sah ich einen Freund auf der Reeperbahn musizieren. Er lies mich einen Song spielen und ein betrunkener Passant rief mir zu: „Klingt voll scheisse!“ Bevor ich aufhörte, spielte ich noch einen weiteren Song, 2 Passanten blieben vor mir stehen und statt mich zu beleidigen nickten sie mir zu und warfen mir 100€ in den Koffer. Ich traute meinen Augen kaum.

Ab dem Zeitpunkt stellte mich jedes Wochenende auf die Reeperbahn. Ein hartes Pflaster aus Betrunkenen, Taschendieben, Prostitution und Gewalt. Im Nachhinein die beste Schule, die ich mir hätte vorstellen können. Um mich herum versammelten sich Abend für Abend hunderte Menschen und wir sangen zusammen stundenlang. Im Koffer fanden sich neben Geld auch Telefonnummern, Marihuana und Sexspielzeuge. Manchmal wurden mir auch die großen Scheine geklaut aber ich war glücklich und konnte gut von der Musik leben.

Die Zeit als Musikdozent

4x pro Woche gab ich auch Unterricht und hatte Schüler im Alter von 5-70. Es war eine tolle Gelegenheit, meine Leidenschaft an die unterschiedlichsten Menschen weiterzugeben. Es macht mich sehr glücklich zu sehen, wie jemand seine ersten Töne bei mir gespielt hat und ein paar Jahre später selber auf einer Bühne steht. Dies zu Begleiten ist eine unglaubliche Erfahrung.

Auf der Straße wurde ich oft von Clubbesitzern angesprochen und spielte irgendwann in allen Clubs und Bars von Hamburg und wurde häufig auf Hochzeiten gebucht. Ich hatte aber immer den Traum, noch sehr viel mehr Menschen zu erreichen und dies war auf die Weise nur begrenzt möglich.

Der Beginn von Belfort

Ich überlegte mir also, was ich tun könnte und in einer kreativen Nacht wurde die Idee von Belfort geboren. Schon immer hatte ich großes Interesse für Musikzubehör und auf einmal schien mir alles ganz logisch. Ich war Feuer und Flamme und wusste in diesem Moment, dass es genau das ist, was ich tun möchte um die Welt musikalischer zu machen. Ich fing an mein erstes Buch zu schreiben, holte mir Rat bei meinen Freunden in der Musikszene, las alles zu dem Thema und begab mich auf die Suche, nach dem besten Gitarrenzubehör und überlegte permanent, wie wir unsere Kunden so glücklich und zufrieden machen können:

 

Diese Nacht ist nun 4 Jahre her und ich bin dankbar dafür, dass DU und über 300.000 zufriedene Kunden nun diese Zeilen lesen können und wir regelmäßig solche Liebesbriefe von unseren Belfort Familienmitgliedern erhalten. Unser gesamtes Belfort Team arbeitet jeden Tag mit voller Leidenschaft dafür, dass es noch mehr werden.

Unser Warum

Musik hat einen total positiven Einfluss auf uns Menschen. Und wir Menschen haben Einfluss auf unsere Welt. Also lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir gutes bewirken und die Welt musikalischer machen :-)

Rockstar bin ich übrigens nicht geworden aber darauf kommt es auch gar nicht an. Musik hat mir so viel mehr gegeben. Geborgenheit, Freiheit, Entspannung, Verbundenheit, Genuss oder einfach nur Glück. Eine Sprache, die jeder versteht.

Ich habe für mich erkannt, dass solange die Sprache Musik mit Freude gesprochen wird, jeder Moment besser wird. Und am Ende ist unser Leben doch eine Aneinanderreihung von Momenten. Lass uns schauen, dass es viele schöne werden :-)

Danke, dass du bis hierhin gelesen hast.

Alles Liebe,

Dein Philippe

1 Kommentar

  • Wahnsinnig inspirierende und schöne Geschichte. Einfach toll.

    Gute Produkte und tolle Auswahl. Belfort sollte in jedes Sortiment aller Gitarrenläden dieser Welt 🌎🎸

    Maxi Artinger

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